24. Juni 2013

Fußballfans in Deutschland demonstrieren für mehr soziale Gerechtigkeit

- na gut, auf DIE Schlagzeile werden wir noch eine Weile warten müssen. Aber sie dürfte kommen, denn die Zeiten, in denen für die Dauerkarte das letzte Geld zusammengekratzt und dann von August bis Mai sich nur auf DEN Verein konzentriert, sprich politisch das Maul gehalten wird, diese Zeiten werden bald vorbei sein. Vor allem, wenn es für viele kein letztes Geld mehr gibt.

Auf dass dann endlich auch der Fußball als das begriffen wird, was er geworden ist: nicht die schönste Nebensache der Welt, sondern für viele die verbissenste Hauptsache des Lebens, die ihnen innere Befriedigung verspricht, in erster Linie aber das Geld aus der Tasche zieht. Vor allem aber ist der Profifußball ein wesentliches Segment unseres Wirtschaftssystems geworden, eine Sparte, die es wenigen ermöglicht, sich in wenigen Jahren ein sorgenfreies Leben zu sichern oder nebenher mit ein paar Millionen mal so eben an der Börse zu zocken.

Warum regt sich kein Fan darüber auf? Ist die Verheißung, mit DEM Verein irgendeinen blechernen Pokal zu gewinnen, so groß, dass alles andere zurückstehen muss? Wäre nicht aber auch das fanatische Denken mit einem politischen Denken verbindbar?

Wilhelm: "Wenn nur beide, das Poetische und das Politische, eins sein könnten."
Der Alte: "Das wäre das Ende der Sehnsucht und das Ende der Welt."
Peter Handke, Falsche Bewegung (1975)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen